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Ranger für unsere Kulturlandschaften im Einsatz

Großer Arbersee, schwimmende Inseln

In vielen Nationalparks, wo sich die Natur selbst überlassen bleibt, ist ein Eingriff durch den Menschen nicht vorgesehen.
Einige jedoch haben sich unter Einfluss der Menschen zu artenreichen Kulturlandschaften entwickelt, die es zu schützen und zu bewahren gilt. Diee Aufgabe übernehmen in BAyern seit einem Jahr sogenannte Ranger. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören der Schutz und die Pflege der Natur. Für Einheimische und Gäste sind sie Ansprechpartner rund um das Thema Naturpark. Ranger helfen mit ihrer Arbeit dsabei, unterschiedlichste Lebensräume mit ihrer reichen Artenvielfalt zu erhalten.
In Naturparkschulen wecken sie schon bei Kindern die Neugierde auf die Natur und das Interesse, diese zu schützen und wertzuschätzen. Auch Erwachsene erfahren bei Exkursionen, Führungen und Vorträgen viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt und wie diese mit deren Lebensraum und der Kulturgeschichte der Region zusammenhängt. Das große Ziel aller Aktivitäten ist es, einzigartige Kulturlandschaften für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Berge des Bayerischen Waldes
Bayerwaldberge vom Landkreis Cham aus fotografiert;
Pfeil zeigt auf die Arberregion
Foto: Ramona Hapke

Einer der Naturparks in der Urlaubsregionen Ostbayerns ist die Arberregion mit dem Arber und dem Arbersee, vielen als Skigebiet bekannt.

Arbersee
Johannes Matt
Foto: U.Eberl-Walter/TVO

Das insgesamt über 550 Hektar große Naturrefugium hat seinen unverwechselbaren Charakter behalten. Eiszeitliche Seen und steilabfallende Seewände, schwimmende Inseln und botanische Raritäten wie man sie sonst nur in den Alpen antrifft, faszinieren gleichermaßen Wanderer wie Naturlieber.

Märchenhaft treiben die schwimmenden Inseln an der Oberfläche der Arberseen

Im Frühjahr und Sommer treiben sie als blühende Tupfer an der Oberfläche der Seen, im Herbst schimmern sie golden im Licht: Das Naturphänomen der schwimmenden Inseln kann man an beiden Arberseen, dem Großen und dem Kleinen Arbersee, beobachten. Entstanden sind die Inseln im 19. Jahrhundert, als man die Seen für die Holztrift anstaute. Teile eines ehemals meterdicken Moores lösten sich vom Seeboden ab und schwimmen nun lose im See. Ein eindrucksvolles Relikt der Eiszeit hat der Gletscher durch die beiden Seen, den Großen Arbersee und den Kleinen Arbersee hinterlassen. Als vor 10.000 Jahren die Eismassen schmolzen und ins Tal flossen, hinterließen sie im Tal große Mulden im Gesteinsgrund, die sich mit Wasser füllten.

Mag die Entstehung der Seen Tausende von Jahren zurückliegen, an den Ufern der eiszeitlichen Seen ist bis heute mächtig viel los. Ein zwei Kilometer langer Rundwanderweg führt auf Holzstegen und Wurzelpfaden um den Großen Arbersee. Die Route ermöglicht schöne Ausblicke auf den See und die Inseln. Werden und Vergehen verschmelzen miteinander, wenn Baumwinzlinge am Totholz wachsen oder Moose, Flechten und Pilze gefallenen Baumriesen besiedeln und ihren Lebensraum zu einem Naturkunstwerk machen. Fleißige Bieber, Fischotter und Enten füllen die Uferbereiche mit Leben. Blickt man nach oben, ragt vor einem die imposante Arberseewand in den Himmel. Wer mit seinem Hund unterwegs ist, muss ihn angeleint spazieren führen.

Das Mikroklima an der Arberseewand ist ein Paradies für eiszeitliche Pflanze und seltene Tiere
Johannes Matt schwärmt:

[…] man hat hier noch eine regelrechte Urwald-Parzelle.
An beschatteten Stellen der 400 Meter hohen Steilwand bleibt der Schnee bis zu einem halben Jahr lang liegen. Insgesamt sind die Hänge stark durchfeuchtet, die Luftfeuchtigkeit ist hoch. Urwaldartige Bergmischwälder, aber auch Eiszeitrelikte gedeihen in diesem rauen Mikroklima vortrefflich.

An Kälte angepasste, lichtempfindliche Pflanzen, wie Wild-Schnittlauch, Bleiches Habichtskraut, Sumpfenzian, Nordisches Labkraut, Herz-Zweiblatt oder der nur im Bayerischen Wald festgestellte Rosenwurz, haben sich nach der Eiszeit hierher zurückgezogen. Der seltene und scheue Weißrückenspecht bewohnt die oberen, von Rotbuche, Berg-Ahorn und Berg-Ulme bewachsenen Hanglagen. Auch Dreizehenspecht, Sperlingskauz, Ringdrossel, Auerhuhn und der seltene Grüne Laubsänger sowie Fledermäuse fühlen sich an der Arberseewand wohl. Die Seewand ist als Naturschutzgebiet ausschließlich der Natur vorbehalten und kann nicht begangen werden.

Wanderer am Großen Arber erleben botanische Überraschungen

Eine Gipfeltour auf dem Großen Arber lohnt sich genauso wie eine Tour in den Alpen. Verschiedene Wanderwege oder die Arbergondel führen nach oben. Der baumlose Gipfel bietet nicht nur einen atemberaubenden Fernblick bis in die Alpen.

Direkt am Arbergipfel gibt es verschiedene Lebensräume. Da muss man erst in die Alpen gehen, um das zu finden,

weiß Matt. In den oftmals kalten und windigen Hochlagen in unmittelbarer Gipfelnähe sind botanische Raritäten heimisch. Dazu gehören beispielsweise Arnika, Felsstraußgras, Krauser Rollfarn oder Alpenflachbärlapp. Mehr noch, 18 der am Arber gefundenen Pflanzenarten sind bayernweit gefährdet.
Quelle: Tourismusverband Ostbayern e.V.

Helft als Besucher mit, durch euer umsichtiges Verhalten dieses Naturparadies zu erhalten!

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