Gewerbeauskunft-Zentrale kassiert wieder ab

Briefumschlag Gewerbeauskunft-Zentrale

Nach knapp zwei Jahren ist es mal wieder soweit: Ein Brief der Gewerbeauskunft-Zentrale Düsseldorf (GWE) flattert ins Haus und offeriert einen Branchenbucheintrag im Internet. Auf das behördlich aufgemachte Schreiben waren nach meinen Recherchen bereits 2010 etliche Gewerbetreibende allein in meinem Wohnort hereingefallen. Und nun ist es wieder da, das „Eintragungsangebot“, im Brief an anderer Stelle auch als Marketingbeitrag bezeichnet, für schlappe 569,06 Euro jährlich, Laufzeit 2 Jahre!
Erfassung, Basiseintrag, Angebot, Marketing: Ja, was denn nun? Geht’s auch weniger undurchsichtig?

Für den Empfänger des Schreibens sollte sich die Frage stellen, wozu „Die Erfassung gewerblicher Einträge“ nützlich sein soll, wenn eh jede Gemeinde, jede Stadt Gewerbetreibende erfasst hat? Für Gewerbebetriebe lässt sich keinerlei nachvollziehbarer Nutzen erkennen. Für den Absender bedeutet jedes Rückfax bares Geld. Und damit auch nichts schief geht, wird fett und unterstrichen abgelenkt:

Ergänzen oder korrigieren Sie bitte bei Annahme fehlende oder fehlerhafte Daten.
 

Juristisch gesehen ist das Schreiben auf den ersten Blick wasserdicht nach dem Motto: Selber schuld, wer nicht richtig hinschaut. Die Abgezockten sind maßlos verärgert. Gegenüber der Redaktion räumen sie verschämt ein, den Brief für ein „offizielles“ Schreiben gehalten zu haben.

Jedem sei unbenommen, diesen Eintrag zu buchen. Die allermeisten tun dies wohl unabsichtlich, weil sie getäuscht werden. Fakt ist: Noch immer sind Anwälte mit der Schadensbegrenzung beschäftigt, sagen mir Betroffene heute.

Ich für meine Person tue das, was ich bereits vor zwei Jahren für richtig hielt: Information an die IHK und dann ab in den Papierkorb mit dem Brief.

Wer effektiv Marketing für seinen Betrieb betreiben möchte, wendet sich an seriöse Berater. Das kostet zwar auch Geld, denn niemand gibt sein langjährig erworbenes Know-how für nix her. Allerdings kann jeder anhand eines Angebotes prüfen, was er für wie viel Geld bekommt und am Ende das Budget selbst festlegen, das er ausgeben möchte.

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