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Die Glasstraße

Glasvase aus dem Bayerischen Wald

Ob für sich selbst oder einen lieben Menschen – ein Mitbringsel sollte typisch für das Urlaubsland sein, außergewöhnlich und exquisit. Im Bayerischen Wald und Oberpfälzer Wald liegt eine Geschenkidee quasi auf der Hand, es ist Glas. Das Glashandwerk hat hier Jahrhunderte alte Tradition und genießt Weltruf. International finden sich Freunde und Abnehmer.

Auf rund 250 Kilometern zieht sich die Glasstraße quer durch den Oberpfälzer Wald und den Bayerischen Wald. 1997 vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl eröffnet, verbindet die touristische Route die zahlreichen aktuellen und historischen Glashüttenstandorte von Waldsassen bis Passau.

Entlang der Glasstraße befindet sich eine große Anzahl von handwerklich oder künstlerisch orientierten Glasbetrieben, von denen viele ihren Besuchern die Möglichkeit bieten, bei der individuellen Herstellung einzelner Glasprodukte zuzusehen –etwa die Glashütte von Poschinger in Frauenau, dem „Gläsernen Herzen des Bayerischen Waldes“, wo die älteste Industriellenfamilie Deutschlands seit nahezu 500 Jahren edle gläserne Gebrauchsgegenstände produziert.

Auch der bekannte Glaskünstler Erwin Eisch hat seine Glashütte in Frauenau. Zudem kann man in Frauenau seit vier Jahren ein einzigartiges Glasmuseum besuchen, das die jahrhundertealte Glasmachertradition im Bayerischen Wald modern und im internationalen Kontext darstellt. Die Entstehung von Glasunikaten kann man auch bei Glasscherben Köck in Riedlhütte, einem beliebten Treffpunkt an der Glasstraße, in der Grenzglashütte in Bayerisch Eisenstein, in der Evelyn-Glashütte in Amberg oder im „Lebendigen Kunst-Forum“ im Glaspark von Theresienthal miterleben.

In vielen Glashütten hat man darüber hinaus Gelegenheit, selbst Hand anzulegen. Die Josephshütte in Riedlhütte, die Joska-Kristallwelt in Bodenmais, die Theresienthaler Kristallglas Manufaktur oder die Rotwald-Glashütte Zwiesel bieten ihren Gästen an, ihre eigene Glaskugel zu blasen. In der Traditionsglashütte des Glasdorfes Weinfurtner in Arnbruck werden Kurse zum Glasblasen angeboten. Und in der Glashütte Gibacht bei Glaskünstler Ralph Wenzel kann man Glasperlenkurse belegen und seine eigenen Glasperlen herstellen.

In vielen Glashütten und Veredelungswerkstätten gibt es großzügige Schauräume, die eine breite Palette von Glasprodukten zum Ansehen und Kaufen anbieten. So setzt die Glashütte Lamberts in Waldsassen auf Antik- und Restaurationsglas. Für wunderschönes Jugendstilglas ist die Glasmanufaktur von Poschinger in Frauenau bekannt. Die Kristallwelt Joska hat sich mit Glaspokalen einen Namen gemacht: Skispringer-Stars, Tennis-Asse und Formel-1-Sieger schmücken sich mit den Trophäen aus Bodenmais. Der Name Nachtmann steht für feinstes Bleikristall – mehr als 60 Millionen Stück Glasartikel von edlen Trinkglasgarnituren bis hin zu Glasleuchten verlassen jährlich die Produktionsstätten.

Einmalig ist das atmende Glas „Breathable Glass“ aus dem Hause Eisch: Dank eines neuartigen Oxigenierungsverfahrens erreicht der Wein bereits zwei bis vier Minuten nach dem Dekantieren die volle Entwicklung von Bouquet und Aromen, was normalerweise ein bis zwei Stunden in Anspruch nimmt.

Weniger der praktische Nutzen als die Liebe zum Tier und der Sinn fürs Schöne stehen im Glasstudio von Andreas Fuchs in Drachselsried im Mittelpunkt: Aus der Flamme werden bei ihm Fische und Vögel, Elefanten, Eichhörnchen und Einhörner. Die ganze Welt der Tiere entsteht unter seiner Hand aus den bunten Glasstäben, die vorher in der Glashütte gezogen wurden. Glaskunst und Gebrauchsglas in einem ist, was entlang der Glasstraße für die Gestaltung von Haus und Garten angeboten wird. Farbige Kugeln, Glastafeln, die in Metallrahmen arrangiert werden oder auch Tierdarstellungen: Wunderbar inspirieren lassen kann man sich in diesem Zusammenhang im Glasdorf Weinfurtner, wo das Glück des Betrachters ganz aus Glas besteht. Rot-orange glühende Schmetterlinge tanzen in den Gläsernen Gärten über Blumenrabatten, Fische fliegen rund um den See, Phantasiepflanzen strecken ihre Zweige aus und von oben leuchten vielfarbige Glaslaternen.

Glas in allen Formen und Farben, zur Dekoration, als Gestaltungselement oder als Zeichen der Tischkultur: Niemals ist die Auswahl größer, nie die Glaswelt stimmungsvoller als zur Weihnachtszeit. In den festlich dekorierten Weihnachtswelten findet man mühelos die noch fehlenden Geschenke. Eine große Weihnachtsausstellung mit erlesenem Glasschmuck und wunderschönen Glasobjekten veranstaltet zum Beispiel die Glasgalerie Herrmann in Drachselsried. Im Glasdorf Weinfurtner lockt alle Jahre wieder das „Gläserne Weihnachtsdorf“ mit einer großen Weihnachtsausstellung. In der Joska-Kristallwelt in Bodenmais geht der Weihnachtsbaum auf Weltreise, Christbaumkugeln werden handbemalt. Im Hüttencafé lässt man sich dann das Glas Punsch mit Stollen oder Plätzchen munden.

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