Warum ich den Boden mit einem Kärcher nicht recht sauber kriege

Bodenwischer

Eigentlich soll es die Arbeit erleichtern, das Wischgerät zum Reinigen von Hartböden. Idealerweise ist ein solcher Hartbodenreiniger mit einer Saugfunktion ausgestattet, um nicht zweimal die gleichen Flächen bearbeiten zu müssen. Der im Video gezeigte Kärcher (FC5; Spezifikation am Gerät selbst nicht erkennbar) enthält keine Saugfunktion, wie man sie vom Staubsauger her kennt, sondern streift das Wasser von den routierenden Rollen über Gummilaschen ab und saugt es in den Schmutztank auf der Geräterückseite.TENDENCY Magazin für Reisen und Wohlergehen


In der Werbung von Kärcher heißt es:

  • Vielseitig einsetzbar auf Holz-, Stein- und Kunststoffböden
  • Ergiebige Tankfüllung reicht für 60 m² Flächenreinigung
  • Niedriger Wasserverbrauch trotz einzigartiger Reinigungsleistung

Das „einzigartig“ im Werbesprech möchte ich nach meiner Erfahrung nicht unterstützen. Dennoch hatte ich mir das Gerät vor mehr als einem Jahr angeschafft, um mir die Arbeit aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung an der rechten Hand zu erleichtern. Ich habe mich für einen Hartbodenreiniger mit Kabel entschieden, weil die zu reinigende Fläche auf verschiedenen Etagen verteilt und recht groß ist.
Das kabellose Pendant ist mit einem Lithium-Ionen-Akku für eine Laufzeit von bis zu 20 Minuten ausgestattet.

Bereits nach der ersten Anwendung war klar, dass ein normaler Wischer zum Nachtrocknen von Vorteil sein kann, um Restschmutz und Nässe aufzunehmen. Zudem kann ich damit auf den schmalen Flächen zwischen und unter Möbeln wischen. Der Kärcher ist dafür nicht geeignet. Am Handwischer erkenne ich deutlich, welcher Schmutz liegen geblieben ist.

Die beiden nebeneinanderliegenden Rollen, die automatisch mit Wasser benetzt werden und auf dem Boden durch Rotation den Schmutz aufnehmen, reichen bis zum Rand. Nicht alle Geräte anderer Hersteller können das. Allerdings bleibt in der Mitte eine schmale Spur, die man nur durch wiederholtes Darüberfahren „erwischt“.

Ein Schwachpunkt sind grobe Fliesen und Fugen, wo hartnäckiger Schmutz, beispielweise festgetretene Essensreste in der Küche, nicht erfasst werden. Hier helfe ich mir mit einem Gegenstand und löse diese vom Boden. Auch Krümel kann der Hartbodenreiniger nicht erfassen, sondern schiebt sie vor sich her. Ein gründliches Staubsaugen oder Kehren vor der Anwendung mit dem Hartbodenreiniger ist unerlässlich.

Wenn der Hartbodenreiniger laute Geräusche von sich gibt, sollte man ihn ausschalten und nachschauen. Irgend etwas hat sich verklemmt, oder man kommt zu dicht an Möbel oder Wand. Die Rollen können nicht mehr richtig routieren. Oder der Gummi, der das Wasser abstreift, hat sich verklemmt.

Der Schmutzbehälter lässt sich leicht abnehmen und reinigen. Die Rollen können in der Waschmaschine bis zu 60 Grad mitgewaschen werden. Das Kabel rollt nicht automatisch auf. Das stört mich aber weniger, obwohl es manchmal im Weg ist.

Um die 170 Euro kostete der Hartbodenreiniger von Kärcher vor knapp zwei Jahren und liegt damit im Mittelfeld. Auf einer Messe habe ich kürzlich vermeintlich „bessere“ Geräte ab 2000 Euro aufwärts gesehen. Auch ich hatte früher einen teureren (knapp unter 400 Euro) vom Hersteller Thomas: laut und sperrig, nichts für zarte Frauenhände, schwer zu handhaben und auch wenig zufriedenstellend in der Reinigungsleistung.

Den Wassserverbrauch des Kärcher-Gerätes finde ich nicht zu hoch, der Wassertank reicht völlig aus. Allerdings sollte man Spezialreinigungsmittel vom Hersteller verwenden. Ich nehme umweltfeundliche und deutlich günstigere Schmierseife zwischendurch, aber keinesfalls ein Mittel, das bspw. Wachs enthält. Dann streikt das Gerät. Nicht nur die Rollen muss man reinigen, sondern auch den unteren Bereich, wo diese eingesetzt werden. Mit der Zeit wird der Schutz dort richtig fest und muss herausgekratzt werden.

Es braucht noch etwas Entwicklungsarbeit, bis ich ein Gerät gefunden habe, welches die Arbeit wirklich erleichtert. Mich stört, dass ich kaum unter Möbel komme oder auf schmale Flächen zwischen den Einrichtungsgegenständen. Selbstverständlich rücke ich, wo es möglich ist. Das muss man bei Handwischern ja auch.
Scheinbar hat der Hersteller Kärcher bereits neuere Geräte auf dem Markt. Was sie taugen, kann ich nicht beurteilen.

Diese Meinung habe ich nicht in irgendeinem Auftrag verfasst und erhielt auch keine Testgeräte. Alles selber gekauft.

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