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Aparthotel Morromar in Puerto del Carmen

Kurz und knapp: Persönliche Eindrücke von meinem Aufenthalt Ende Januar bis Anfang Februar 2014
Wer Urlaub plant, informiert sich in den zahlreichen Bewertungsportalen oder auf den Webseiten der Reiseveranstalter. Dabei sollten Reisende auch die hinteren Seiten durchforsten. Für das Aparthotel Morrarmar in Puerto del Carmen (Lanzarote) macht es durchaus Sinn, nicht nur die ersten Kommentare zu Rate zu ziehen.

Bei meinem Aufenthalt im Morromar musste ich feststellen, dass die Informationen der Reiseveranstalter teilweise weder vollständig noch aktuell sind. Wichtige Hinweise, wie etwa der lange Weg zum Strand bergab dürfte besonders Menschen interessieren, die nicht mehr ganz so gut laufen können. Da viele Urlauber mit Mobilgeräten verreisen, interessieren sie zudem Angaben zur Internetnutzung in einem Hotel, um einige Beispiele zu nennen. TV ist übrigens kostenlos – entgegen eines anderslautenden Kommentars im Web.

MorromarIm Werbeprospekt glänzt das Hotel mit einer schönen Anlage und weiß gedeckten Tischen. Die Realität sieht ein wenig anders aus. Hinter den Fassaden der Apartments im hübsch angelegten Hotelareal verbergen sich abgewohnte, hellhörige und spartanisch eingerichtete Zimmer. Trotz aller Abstriche, die man in südlichen Ländern machen sollte, kann ich mich in diesem Hotel nicht recht wohlfühlen. Wie viel Geld den Hotels nach Abzügen für Reiseveranstalter und anderes übrig bleibt, weiß ich nicht. Zu spüren ist der Spardruck überall. Die Einfachheit der Zimmer ist mit drei Sternen zu rechtfertigen, doch ihr Zustand schreit nach Generalüberholung.

TENDENCY Magazin für Reisen und WohlergehenScheinbar sind nicht alle Zimmer auf gleichem Niveau, bestätigten andere Reisende. Von Es geht bis Hierher kommen wir nicht wieder waren unterschiedliche Meinungen zu hören. Um es zu relativieren: Ich habe mehrmals Handwerker mit Farbeimern gesehen, die Zimmern einen neuen Anstrich verpassen. Die Anlage wird augenscheinlich in Ordnung gehalten. Für Zigarettenkippen fehlen am oberen Pool anscheinend entsprechende Behältnisse. Die Ränder der Poolanlage sind voll von Kippen. Eine gewisse Mitschuld gebe ich Urlaubern, die All-inklusive wohl falsch verstehen.

Beißender Gestank dringt aus Abstellräumen, die sich in Erdgeschossen befinden. Solche Kammern dienen in der gesamten Anlage als Aufbewahrungsflächen für allerlei nicht gebrauchte Dinge, wie Bettgestelle und anderes. Hier könnte man sicher etwas gegen den Mief tun.

Auf den geräumigen Balkonen der Apartments kann man die nassen Badesachen trocknen. Hin und wieder lässt sich eine der vielen Katzen im Gelände blicken. Die Kinder freut’s. Die Fenster und Balkontüren sollte man bei Abwesenheit nicht geöffnet lassen, wird empfohlen. Keines der Fenster bis auf das im Bad lässt sich kippen, wahrscheinlich aus Sicherheitsgründen. Decken sind an der Rezeption die begehrteste Ware an kühlen Tagen. Sie wärmen kaum, weil sie schon sehr verwaschen sind. Lieber noch eine mehr nehmen …

Zwei Poolanlagen bereichern das Hotel-Angebot. Am oberen Pool ist es weniger ruhig, hier finden tagsüber Animationen statt: Musik dringt aus Lautsprechern und unterhält die Gäste. Liegen haben keine Auflagen.

Im Aparthotel werden Urlauber von den Angestellten weitgehend zuvorkommend und freundlich bedient. Man ist bemüht, eine für die Gäste angenehme Lösung ihrer Probleme zu finden. Im Rezeptionsbereich nutzten viele der internationalen Gäste WIFI (extrem langsam). Besonders in den Abendstunden drängelten sich Internetnutzer in einem kleinen Bereich mit dem besten Empfang. Für eine schnellere Internetverbindung im Zimmer zahlt der Gast pro Tag 4 Euro. Mehrere Tage sind rabattiert.
Von der Animation tagsüber oder am Abend habe ich wenig mitbekommen und kann dazu nichts sagen. Auf dem Tagesprogramm standen jeweils Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder.

Die Urlaubspost wird auf der Insel von verschiedenen Gesellschaften befördert. Wer die im hoteleigenen Supermarkt gekauften (teureren) Marken benutzt, darf seine Postkarten nur in den dort aufgestellten Briefkasten einwerfen.

Weg zum SpeisesaalDer Speisesaal – ohne weiße Tischdecken – mit angeschlossenem Unterhaltungsbereich und Bar vermittelt das Flair einer Bahnhofshalle. Er wirkt steril und kalt – wie Massenabfertigung eben. Einziger Lichtblick: Der Wirbelwind Rosa, eine immer gut gelaunte und freundliche Bedienung, schenke den Gästen stets ein freundliches Lächeln. Völlig unter geht der Springbrunnen unterhaölb der Treppe zum oberen Bereich des Speisesaals. Er hätte einen besseren Platz verdient.

Ich würde mir wünschen, dass nach dem Essen nicht nur die Tische abgewischt, sondern auch die Platzdeckchen auf Sauberkeit geprüft werden. Breitgequetschte, eingetrocknete Essensreste der Vorgänger machen nicht unbedingt Appetit auf die bevorstehende Mahlzeit. Die Sitzflächen der gepolsterten Stühle sind zum Schutz mit einer dicken Folie ummantelt.

Die All-inkl-Gäste bekommen die billigeren Varianten von Getränken, dafür war der Urlaub ja auch günstig. Bei den Speisen darf man ebefalls nicht allzu viel Geschmackvolles erwarten. Dennoch: Für jeden war etwas dabei: Fisch, Geflügel, Fleisch, Nudeln. Brote und Müslis sowie Eier in verschiedenen Varianten, Käse, Wurst, heiße Würstchen und Speck, Creme-Nachspeisen, Kuchenstücke und Eis. Zu den Mahlzeiten wurden frisches und aufgetautes Obst sowie Salate angeboten.

Für Ausflüge kann man sich an der Rezeption oder in der näheren Umgebung Fahrräder und Autos ausleihen. Wer nicht Spanisch spricht, kommt mit Englisch weiter. Tipp: auf Vollkasko achten.

Angenehm: Gäste, die erst Spätnachmittag oder abends nach Hause fliegen, können sich bei Verfügbarkeit eines freien Zimmers dort vor der Abreise noch einmal frisch machen.

Nicht zu unterschätzen: Fluglärm. Die Nähe zum Flufhafen bedeutet eine gewisse Lärmbelästigung, liefert aber auch interessante Fotomotive von vorbeischwebenden Flugzeugen. Wider Erwarten hat mich der Lärm weniger gestört als gedacht. Viele Urlauber gehen an der schönen, breiten Promenade spazieren. Sie laufen bis zum Flughafen, um Landungen und Starts hautnah zu erleben.

Alles in allem ist das Aparthotel Morromar eine eher günstige Variante, beispielsweise für Familien mit Kindern. Wer über einige Unannehmichkeiten hinwegsehen kann und sich eh nicht ständig im Hotel aufhält, ist hier ganz gut aufgehoben.
3-Sterne-Alternativen gibt es in Puerto del Carmen einige.

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