Kundenbindung mit RSS-Feed

RSSEin Vertrauensverhältnis zum Kunden über Online-Marketing aufzubauen, gestaltet sich zunehmend schwierig: Technisches Vokabular, Spam, Viren, Phishing-Mails, Adresssammler, Rechtsgrundlagen – all das erschwert professionelles Online-Marketing-Management. Darum gewann ein Instrument, das dem Kunden Selbstbestimmung über empfangene Daten erlaubt, zunehmend an Bedeutung: RSS.

Transportmedium RSS
Die Abkürzung RSS steht für „Rich Site Summary“, „RDF Site Summary“ oder auch „Really Simple Syndication“. RSS ist eine Technologie, die es dem Internetnutzer ermöglicht, Text- und andersartige Informationen aus dem Internet zu abonnieren. Die Daten werden in Form einer Datei auf dem Server des Anbieters zum Abholen bereitgestellt. Die unterschiedlichen Bezeichnungen und Dateinamen (z.B. „xml“, „rdf“, „rss“) haben ihren Ursprung in der Entstehungsgeschichte. RSS und Atom sind derzeit die verbreitetsten Feed-Formate.

Inhalte der RSS-Datei
Wie auch beim Newsletter entscheidet der ansprechende und zielgruppengerechte Inhalt über den Erfolg beim Kunden. Er wird in einer xml-Datei gespeichert, die auf einem frei zugänglichen Webserver zum Abruf bereitsteht. Allerdings erhält der Abonnent in der Regel nur die Überschrift und einen Kurztext mit Link, der dann auf den Volltext auf der Internetseite des Anbieters führt. Die Datei mit den Nachrichten – „Appetitshäppchen“ genannt – ist relativ klein und verursacht wenig Traffic. Der Leser/Kunde holt sich, worauf er „Appetit“ hat.

RSS als Übertragungsmedium beschafft die verschiedensten News: Blogeinträge, Fernsehtipps, Nachrichten der Medien, Informationen von kommerziellen wie privaten Websites, Wetterberichte, Veranstaltungshinweise, Jobangebote, Kinoprogramme, Kalendertermine, Immobilienangebote, Bilder, Google-Alerts, Audio-Dateien und Linksammlungen. Auch Suchabfragen (Monitoring), Videodownload und Bücherlesen funktioniert per RSS. Links zu verschiedenen Anwendungsbeispielen hat Siegfried Hirsch zusammengestellt: „28 Dinge, die man mit RSS machen kann„(PDF).

RSS-Feed abonnieren und lesen
Die Inhalte – RSS-Feed, werden auf der Webseite des Anbieters oft mit einem XML- oder RSS-Button bzw. dem Hinweis „Syndication“ angekündigt. Durch Klick mit der rechten Maustaste auf das Symbol kopiert der Nutzer die Adresse dieser Datei, um sie in sein Leseprogramm – Reader – einzufügen, oder er abonniert den Feed im Browser als dynamisches Lesezeichen.

In ein Leseprogramm können viele Adressen eingetragen werden. Auf diese Weise entsteht beim Empfänger eine Art persönliche elektronische Zeitung.

In kürzester Zeit ist ein Reader heruntergeladen und installiert. Ein Aufwand also, der im Vergleich zum Durchsehen von Mails und dem Löschen von Spam-Mails zu vernachlässigen ist.

Das kleine Programm prüft in vordefinierten Zeitintervallen, ob die XML-Datei geändert, also mit neuen Inhalten versehen wurde und holt ggf. die aktualisierte Version ab. Der RSS-Reader wertet die Daten aus und zeigt die neuen Inhalte auf dem Bildschirm des Empfängers an. Interessiert sich der Nutzer für einen Artikel, öffnet er per Mausklick auf den jeweiligen Link den Volltext in einem separaten Browserfenster. Der Internetnutzer muss also nicht mehr für ihn interessante Seiten aufrufen und nach neuen Inhalten suchen.

Der Anbieter von RSS-Feed (z. B. Unternehmen, Redaktionen, Weblog-Publizisten, Webmaster) trägt dafür Sorge, dass neue Informationen in die XML-Datei aufgenommen werden. Dadurch kommt Aktualität, eine der Vorzüge des Internets, bei RSS-Feed voll zum Tragen. Unter Umständen ist RSS-Feed viel schneller als ein Newsletter beim Kunden.

Nachrichten abbestellen
Was beim Newsletter längst nicht immer klappt, funktioniert bei RSS ausnahmslos: das Löschen des Abonnements. Der Nutzer hat in vollem Umgang die Kontrolle über den Nachrichtenempfang. Er trägt im Programm ein, wann woher (URL) welche Informationen eingesammelt werden sollen. Durch einfaches Löschen der Eintragung beendet der Empfänger sein Nachrichten-Abonnement.

Beim Datenaustausch wird auf die Preisgabe der E-Mail-Adresse oder anderer persönlicher Daten verzichtet. Diese Art der Kommunikation ist sehr kundenfreundlich.

Mit dem Einsatz von RSS-Feed entfällt der Pflegeaufwand für E-Mail-Adressen, der Sender muss sich nicht mit Rückläufern, Server-Blacklists und Time-Out-Problemen befassen.

Rechtssicherheit
Das für Newsletter vom Gesetzgeber vorgeschriebene Double Opt-in ist im neuen UWG (Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb) verankert und für RSS nicht erforderlich. Wortlaut des Gesetzes: http://www.gesetze-im-internet.de/uwg_2004/index.html.
Aktuelle Urteile zum Online-Recht veröffentlicht die Anwaltskanzlei Heukrodt-Bauer auf ihrer Website http://www.res-media.net/.

Reader
Leseprogramme sind teilweise kostenfrei im Internet erhältlich, oftmals netzwerktauglich und an das Corporate Design einer Firma anpassbar.
Durch Vordefinieren von Kanälen und Themenbereichen erleichtert ein Anbieter dem Empfänger den Zugang zu relevanten Informationen.

Aufgrund verschiedener RSS-Spezifikationen (RSS 1.0, RSS 2.0, Atom) kann nicht jeder News-Reader die Nachrichten in der gewünschten Weise anzeigen. Auch in der Funktionsweise unterscheiden sich die Programme.

Wer die Installation eines RSS-Readers scheut, findet Einbau-Lösungen für Browser und Mailprogramme. Sie führen jedoch Active-X bzw. Programmcode aus, wobei Würmer und Viren den PC infizieren können. Bei einigen RSS-Readern wird zur Anzeige des RSS-Feeds intern der Internet Explorer verwendet, so dass der PC grundsätzlich mit Viren bzw. Würmern befallen werden kann.
Der Firefox benutzt eine RSS-Panel-Erweiterung. Damit werden auf Wunsch die Einträge des RSS-Feeds der aufgerufenen Internetseite in einem kleinen Fenster angezeigt.

RSS-Feed produzieren
Kaum noch jemand schreibt heute eine XML-Datei händisch mit einem Editor und überträgt die Datei auf den Server. Moderne Content-Management-Systeme und Newsskipts stellen Funktionen zur Verfügung, mit denen der Anbieter automatisch mit einem Website-Update auch eine RSS-Datei generiert oder aktualisiert. Content-Management-Systeme, wie WordPress, generieren RSS-Feed automatisch aus den Posts und Kommentaren.

RSS als Allround-Lösung
Trotz der zunehmenden Verbreitung gilt RSS heute noch vorwiegend als Alternative zum Newsletter und wird als Zusatzangebot auf der Website publiziert. Die missbräuchliche Verwendung von E-Mail-Adressen einerseits und die Veröffentlichung von anwenderfreundlichen Informationen über die Technologie andererseits verhelfen RSS zu großer Popularität.

Durch die Möglichkeit, das XML-Frmat programmtechnisch zu verarbeiten, sind zahlreiche neue Dienste entstanden,

berichtet der Entwickler Siegfried Hirsch.  Über Blogs, soziale Netzwerke und Communitys werden RSS-Informationen vernetzt und erlangen dadurch eine hohe Reichweite. Beispielsweise kann mit fremden, themenrelevanten   RSS-Feeds die eigene Webseite aufgepeppt werden. Publiziert ein Unternehmen attraktiven Content, wird er sicher gerne auf anderen Websites und in sozialen Netzwerken referenziert. Marketing pur!

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