Daten vor jedem WordPress-Update sichern

Die WordPress-Entwickler diskutieren seit langem über eine automatische Updatefunktion. Ab der WordPress-Version 3.7 sollen Minor-Updates („kleine“ Auto-Updates) möglich sein, die beispielsweise Bugs beseitigen und Sicherheitslücken schließen. Insbesondere unerfahrene Nutzer können so ihr System auf dem neuesten Stand halten. Um Konflikten mit Themes und Plugins vorzubeugen, sind nur solche Änderungen in den Dateien und im Code vorgesehen, die möglichst keine vorhandenen Funktionen beeinträchtigen. Man darf gespannt sein, ob kleine Updates, die sich automatisch installieren, wirklich nützlich sind oder mehr Probleme hervorrufen als lösen. Eine wichtige Forderung in diesem Zusammenhang ist die Option, dass Nutzer das automatische Update deaktivieren können. Bis es soweit ist, stehen noch einige Arbeiten an:

– Automatically update WordPress when we can. #22704
– Verify the sanity of our download package, which includes package signing, SSL, etc., and only updating automatically if we are sure we are secure. #18577 #25007 #20074
– Verify that files were copied over, to increase stability. #18201
– Do anything else we can to increase stability, like #17301 #14049 #22881
– Think about email notifications for updates to admin users (for when we can’t automatically update you). #10787
– Think about allowing direct updates when we are group-writable, not just owner-writable. #10205

(Quelle: http://make.wordpress.org/core/2013/08/28/core-updates-in-3-7/)

Bisher sind das manualle Update mit vorheriger Sicherung aller relevanten Daten und ein Backup der Datenbank der sicherste Weg, WordPress auf dem aktuellen Stand zu halten. Einerseits müssen immer wieder Sicherheitspatches eingespielt werden, andererseits garantieren Updates die Kompatibilität und damit die Stabilität des WordPress-Systems. Entweder übernehmen Dienstleister die Updates für ihre Kunden, oder sie wagen sich selbst an diese Aufgabe. Gut, wenn nichts passiert, es zu keinen Konflikten kommt. Allerdings lautet die vorrangige Regel vor Updates noch immer: Sichern, sichern, sichern! Die nachfolgende Checkliste soll helfen, möglichst nichts zu vergessen:

Sicherung der Daten und der Datenbank
1. FTP: Übertragen aller Dateien vom Server auf die lokale Festplatte
Mit einem FTP-Programm, bspw. FireFTP (Add-on für den Browser Firefox), WS_FTP oder einem vergleichbaren Programm werden alle Dateien auf den eigenen Rechner kopiert. Sichern Sie alles, was unter /html, /htdocs bzw. /httpdocs (je nach Provider) liegt. So gehen Ihnen weder Uploads noch Ordner verloren, die bspw. Plugins zusätzlich automatisch angelegt haben.

2. Sicherung der Datenbank
Hier sind alle Einstellungen gespeichert, z. B. die von WordPress und Plugins u. v. m. Vor der Sicherung ist es sinnvoll, alle Spam-Kommentare zu löschen, die die Datenbank aufgebläht haben.
Falls Ihr Provider Verwaltungsoberflächen, wie Confixx oder Plesk zur Verfügung stellt, rufen Sie nach dem Einloggen phpMyAdmin auf. Klicken Sie links auf die Datenbank und danach auf „Exportieren“. Nun müssen noch alle Tabellen angehakt (zum Export aktiviert) werden. Je nach Konfiguration können Sie eine SQL- oder ZIP-Datei exportieren, die Sie auf Ihrer Festplatte speichern.

Provider, wie eveca GmbH oder fairhost24.de bieten automatische Backups an.
Hilfreich sind zudem Tools und Plugins:
Adminer von Frank Bültge
MySQLDumper für Fortgeschrittene
-BackWPup von Daniel Hüsken, ausführlich beschrieben von Daniel Decker

Adminer – So sichern Sie die Datenbank
Aktivieren Sie „Adminer“ unter „Plugins“, danach gehen Sie unter „Werkzeuge“ auf „Adminer“ => starte Adminer Inside => ein neues Fenster öffnet sich. Dort wählen Sie die DB aus => Export. Die Einstellungen sehen Sie auf dem Bild. Klicken Sie „Exportieren“. Das Programm fragt nun, ob Sie speichern oder öffnen wollen. Speichern Sie die DB auf Ihrem Rechner. Nach dem Export können Sie das Plugin „Adminer“ unter „Plugins“ wieder deaktivieren.

Warum reicht der Datenexport über das Backend nicht aus?
Sicherlich haben Sie die Option Werkzeuge = exportieren im WordPress-Backend schon gesehen. Sie eignet sich, um ausgewählte Inhalte (siehe Abbildung) als XML-Datei zu exportieren. Die XML-Datei können Sie in einem Editor (MS Word ist keiner!) öffnen und versehentlich gelöschte Teile eines Beitrags herauskopieren. Gedacht ist diese Datei zum Importieren, falls versehentlich etwas gelöscht wurde oder bestimmte Inhalte in einem anderen Blog importiert werden sollen.
Nicht exportiert werden die Konfiguration von Plugins sowie PHP-, Skript-, CSS- und andere wichtige Dateien. Bei hochgeladenen Medien, wie Bilder, Audio-Dateien, PDFs usw. kann es zu Problemen kommen.

Weitere Links zum Thema
http://netztaucher.com/
http://dokupress.de/
http://bueltge.de/

Tipps
Plugins und Themes enthalten viel Konfliktpotenzial, wenn sie nicht sauber gecodet sind oder nicht aktualiseirt werden. Daher sind Plugins eine erste Anlaufstelle, um nach Fehlern zu suchen. Falls nach einem Update Probleme auftreten, deaktivieren Sie zunächst alle Plugins. Laden Sie dann die Seite neu. Funktioniert das, schalten Sie nach und nach die Plugins wieder ein. Das Plugin, welches Probleme macht, deaktivieren Sie. Ggf. löschen Sie es per FTP. Vorher ggf. im Support-Forum des Entwicklers nach Lösungen suchen.
Da auch Themes ursächlich für Fehler verantwortlich sein können, aktivieren Sie ein Standard-Theme von WordPress und schauen Sie, ob der Fehler auch damit auftritt. Wenn nicht, kontaktieren Sie den Entwickler Ihres Themes.

Wenden Sie sich ggf. an Ihren Provider, wenn gar nichts mehr geht. Haben Sie dort ein Backup beauftragt, wird er Ihnen die Daten vom Vortag wieder einspielen. Sie können auch einen Dienstleister mit Updates beauftragen; im günstigsten Fall den, der Ihre Präsentation aufgebaut hat. Er wird problematische Plugins durch neuere/bessere ersetzen oder einen Relaunch mit einem anderen Theme empfehlen, wenn das alte nicht weiterentwickelt wird (Beispiel: Avalon Style).

In eigener Sache
Hapke Media aktualisiert im Rahmen von Wartungsverträgen bestehende Installationen von Kunden, in der Regel aber keine Fremdsysteme.

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